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 Betreff des Beitrags: Re: Netzausbau in MV
BeitragVerfasst: Do 4. Jun 2020, 15:38 
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DAB-Bitkenner

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Nordlicht2 hat geschrieben:
Regionale Programme werden es sich kaum mehr leisten wollen und koennen terrestrisch zu senden. Ausnahme vielleicht Rostock.

Wovon eins jetzt hier gerade die Segel gestrichen hat...


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 Betreff des Beitrags: Re: Netzausbau in MV
BeitragVerfasst: Do 4. Jun 2020, 23:02 
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DAB-Interessierter

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@nordlicht Zitat: Ab September gehen hier nochmal 16 weitere bundesweite Programme auf DAB+
Meine Frage, da ich z.Zt. nicht so auf dem laufenden bin, welche und von welchen Standort mit welcher Leistung sollen es dann sein?!


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 Betreff des Beitrags: Re: Netzausbau in MV
BeitragVerfasst: Fr 5. Jun 2020, 00:19 
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DAB-Bitkenner

Registriert: Do 23. Apr 2020, 08:30
Beiträge: 902
Vorsicht: Ob der 2. nationale Mulitplex überhaupt zum angegebenen Zeitpunkt und im vollen Umfang (mit allen Standorten und allen Radiowellen darin) startet, ist derzeit mehr als fraglich, aber das gehört hier nicht her. Ich halte einen Start vor 2021 für sehr optimistisch. Aber selbst dann bleiben Zweifel ob alle anvisierten Standorte in Betrieb genommen werden. Diese Virusgeschichte hat die Branche erschüttert. Und von dem zweistelligen Millionenbetrag für die kommerziellen Anbieter von Programminhalten profitiert auch kein Sendenetzbetreiber. Das Wort "voraussichtlich" wäre dringend angebracht.

Zitat:
Ab September gehen hier nochmal 16 weitere bundesweite Programme auf DAB+.


"Hier" bedeutet in dem Fall: Bestätigt ist in der 1. Ausbaustufe Schwerin mit 1 kW Leistung und vermutet (sehr wahrscheinlich aber ohne offizielle Bestätigung) wird Rostock mit 2,5 kW.
Damit sind die zwei größten "Ballungsräume" abgedeckt, aber bei weitem nicht das ganze Land! Die Tourismusregionen Rügen, Usedom, Boltenhagen/Wohlenberg/Poel, Rerik, Fischland/Darss/Zingst und Müritz/Elbe-Elde-Wasserstraße gar nicht!
Züssow (ehem. ZDF-TV-GNS) kommt erst in einer weiteren Ausbaustufe zu einem späteren (derzeit nicht absehbaren, nicht konkret definierten) Zeitpunkt.
Lübeck wird vom FMT Stockelsdorf aus geringer Höhe und mit niedriger Leistung abgestrahlt, vom Spillover nach Osten wird eine Handvoll Personen im Raum Dassow/Selmsdorf profitieren.

Damit kommt man bei optimistischer Betrachtun auf 60 % der Einwohner die damit erreicht werden. Wieviele von denen haben bereits ein Digitalradio und - wichtiger - benutzen dies regelmässig, informieren sich über Neuerungen und Änderungen, führen öfter mal einen Suchlauf durch usw.? Bitte bedenken dass keines der landesweiten Privatradios auf DAB sendet. Und wieviele von denen werden eines der neuen Programme (deren Inhalt noch bekanntzugeben ist - vom Format hängt auch die Akzeptanz ab) hören?

Die Prorgamme die im 2.BuMux verbreitet werden haben NULL Prozent Regionalbezug. Das scheint den Menschen im Nordosten aber besonders wichtig zu sein. Nicht umsonst liegen mit der Ostseewelle und Radio MV zwei Stationen in den Hörervotings vorne, die ausgesprochen detailliert aus dem Land berichten und vor allem die Meldungen um halb in unterschiedliche Zonen aufsplitten. Antenne MV mit zentralen Nachrichten aus Kiel (!) fällt seit Jahren weit hinter beide Konkurrenten zurück, NDR 2 spielt kaum eine Rolle.

Zitat:
37 Programme sind dann wirklich genug in dem duenn besiedeltem Land, in dem es auf UKW daher fast gar keine Programmauswahl gibt.


Von den 37 Programmen muss man sämtliche Stationen, die auch parallel im Simulcastverfahren auf UKW verbreitet werden, abziehen. Mit Paradiso, Teddy und B2 werden auf UKW in den größeren Städten zudem drei Programme verbreitet, die es meines Wissens in MV nirgends auf DAB gibt.
Dann bleibt gut 2 Drittel übrig. Der Mehrwert wird da ganz entscheidend von den Formaten abhängen.
Zur Erinnerung: Viele Menschen haben sich seinerzeit für 90elf oder Kiss FM ein Digitalradio angeschafft...

Und über mangelnde Programmauswahl auf UKW kann man sich im Nordosten wirklich nicht beklagen.
Mit einer guten Dachkonstruktion empfängt man in dem flachen Land immerhin Stationen aus neun deutschen Bundesländern sowie Dänemark und Schweden/oder Polen.

RSH, Welle Nord, Antenne Brandenburg und Fritz werden durchaus von einigen Menschen gehört (dürften für alle diese Stationen zusammen sogar mehr Hörer sein als beim DLF und DLF Kultur).

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 Betreff des Beitrags: Re: Netzausbau in MV
BeitragVerfasst: Fr 5. Jun 2020, 10:57 
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DAB-Freak

Registriert: Di 1. Sep 2015, 17:50
Beiträge: 7343
Der 2. BMux startet wie geplant. Aktuell zum Beispiel bereitet man die Installation der neuen Antenne im Schweriner GFK ganz oben am Mast vor. Die alte Antenne kann keine weiteren Muxe aufnehmen, denn die ist bereits an der Belastungsgrenze. Es ist eine Kanal 12 Antenne ueber die man den 5C mit sehr viel Senderausgangsleistung befeuert um dennoch auf 1kW ERP zu kommen. Das Selbe nochmal mit dem 5D zu machen, keine Chance.
Fuer alle zum Start des 2. BMux vorgesehenen MB Antennen gab es Vertragsanpassungen mit allen anderen Anbietern, die diese Antennen mitnutzen. Es wird fuer diese billiger, was den ARD Anstalten und dem 1.BMux mehr finanziellen Spielraum zu deren weiteren Netzausbau gibt. Es laufen auch schon Planungen / Verhandlungen zum weiteren Ausbau des 2. BMux auch an den vielen nicht MB Antennen, von denen zum Start bekanntlich ertsmal nur ganz wenige dabei sind (z.B. Kiel).

Fuer die zukuenfige Aufteilung der Einschaltquoten kann man in andere Laender schauen, in denen es schon viel laenger ein vielfaeltiges Programmangebot gibt. Dann wird schnell klar, dass der Glaube an einen Fortbestand der Hoererzahlen, wie sie die Ostseewelle aktuell zur Zeit noch hat, sehr unrealistisch ist. Selbst wenn und das wird so sein, jedes der neuen DAB+ Programme jeweils nur von wenigen Hoerern gehoert wird, sind es dennoch in der Summe so sehr viele, dass es die derzeitigen UKW Platzhirsche sehr empfindlich treffen wird, denn sie sind dann, ín MV, nur noch einer von 37 und nicht mehr nur einer von 9. Genau darum haben sie ja so lange versucht DAB+ zu verhindern und im Ergebnis den 2. BMux erzwungen.


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 Betreff des Beitrags: Re: Netzausbau in MV
BeitragVerfasst: Fr 5. Jun 2020, 12:11 
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DAB-Bitkenner

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Beiträge: 925
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Jetzt in der Corona Krise zeigt sich, das den beiden privaten UKW Platzhirschen bald die lokale Geldquelle versiegen wird und die Programmanbieter sich deshalb die teuren UKW Ketten bald nicht mehr werden leisten können.
Um zu überleben wäre es nun an der Zeit, das sich Antenne MV und die Ostseewelle bei den NDR und MB Antennen einmieten und gemeinsam einen privaten Landesmux in PL1 mit den beiden Hauptprogrammen und eigenen Webchanel errichten. Sollten weitere private Anbieter interessiert sein, nimmt man noch etwas Geld ein. Der landeweite DAB Mux wird für beide Anbieter mit Sicherheit kostengünstiger als ihre UKW Ketten. Vielleicht würde die gleichzeitige UKW und DAB+ Ausstrahlung auch funktionieren, wenn man alle UKW Sender auf ein viertel der jetzigen Leistung reduziert.
39 deutschlandweit gesendete DAB+ Programme werden den Radiomarkt dramatisch verändern, wenn es ab Dezember nur noch Radios mit DAB+ und UKW gibt und jedes neue Auto ein DAB+ Radio eingebaut haben wird.
Ukw war gestern, DAB+ ist der neue Radio Standard. Es ist logischerweise so gekommen, wie ich es schon 2011 geschrieben habe und von vielen belächelt wurde. Unsere beiden Privatradios müßten nun bald handeln, sonst ist der Zug mit Sicherheit abgefahren.

_________________
QTH: Rostock, Empfänger: Hama DIT2000 an VHF Antenne: K5-12 - 5 Elemente mit TGN-DAB VV, BMW mit DAB+ Werksradio und Außenmagnetantenne mit TGN VV, Pure Evoke 2S, Soundmaster IR 4400, Technisat DigitRadio 400, Noxon DAB Stick, SIRD 14 C2, QTH2: Südbrandenburg


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 Betreff des Beitrags: Re: Netzausbau in MV
BeitragVerfasst: Fr 5. Jun 2020, 12:40 
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DID-Mitarbeiter

Registriert: Fr 22. Feb 2013, 12:02
Beiträge: 9557
Wohnort: südliches Sachsen-Anhalt
Also wie schon geschrieben, es schaltet keiner mehr zu UKW zurück wenn der Empfang im Auto wirklich gut ist. Bei uns schaltet man dann statt SAW oder Brocken den BOB, Tweens oder Sputnik ein.

Das Schlagerparadies ist bereits so bekannt das sich dessen Hörer schon länger mit DAB auskennen.
Leider hat man es auch geschafft die Sunshine Live Hörer zu langweilen.

Es geht eigentlich nur noch um die letzten Empfangslücken die nun mal in MV tatsächlich bestehen. Dabei ist nun mal von der schlechtesten Antenne auszugehen und darum wie der einfache Nutzer dann mit DAB zurecht kommt. Leider verbreiten sich Neufahrzeuge in MV auch nicht so schnell. Bei uns gibt es kaum noch Leihfahrzeuge ohne DAB+.

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 Betreff des Beitrags: Re: Netzausbau in MV
BeitragVerfasst: Fr 5. Jun 2020, 15:12 
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DAB-Freak

Registriert: Di 1. Sep 2015, 17:50
Beiträge: 7343
ruegen47 hat geschrieben:
@nordlicht Zitat: Ab September gehen hier nochmal 16 weitere bundesweite Programme auf DAB+
Meine Frage, da ich z.Zt. nicht so auf dem laufenden bin, welche und von welchen Standort mit welcher Leistung sollen es dann sein?!

Geplant sind zum Start Schwerin 10kW, Rostock 2,5kW und Zuessow 4kW. In Schwerin bekommt auch der 1. BMux die Leistungserhoehung und der NDR soweit es sich abschliessend koordinieren laesst. Leider benoetigen 12B und 11D Einzuege in andere Richtungen, nach Nordwest Flensburg Schleswig und NordOst Schweden. Da muesste die MB Kompromisse eingehen und evtl. doch irgendwann mal 5C und 5D auch in Grevesmuehlen aufschalten oder es dort bei Mobilversorgung belassen. Bin gespannt wie das abschliessende Diagramm aussehen wird. Das entscheidet auch darueber, wie gut mir der 12B Schweden Empfang erhalten bleibt. Eigentlich sollte auch eine Absenkung des Vertikaldiagramms in die 2 Richtungen machbar sein, wie es im Gebirge oft gemacht wird? Die Antenne haengt ja immerhin ca. 320m ueber NN.


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 Betreff des Beitrags: Re: Netzausbau in MV
BeitragVerfasst: Fr 5. Jun 2020, 23:38 
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DAB-Bitkenner

Registriert: Do 23. Apr 2020, 08:30
Beiträge: 902
Generell würde ich mir mehr Neutralität und weniger Emotionen beim Thema Netzausbau wünschen.
Natürlich polarisiert das Thema aber die Faktenlage ist eigentlich klar, wäre da nicht der Unsicherheitsfaktor "Corona", der selbstverständlich auch nicht vor den Sendenetzbetreibern und Zulieferern der Technik Halt macht. Was nützt es, wenn man rechtzeitig bestellt, aber der Hersteller nicht pünktlich liefern kann?
Der Verzug bei Lieferungen nach Deutschland liegt derzeit (Stand gestern) bei minimum drei Wochen.

Zitat:
Der 2. BMux startet wie geplant.


Das wird sich zeigen. Geplant= heißt mit allen Standorten unter vorgesehener Leistung und bei voller Belegung.

Zitat:
Jetzt in der Corona Krise zeigt sich, das den beiden privaten UKW Platzhirschen bald die lokale Geldquelle versiegen wird und die Programmanbieter sich deshalb die teuren UKW Ketten bald nicht mehr werden leisten können.


Und die Spartensender wie Paradiso, Schlagerparadies, Teddy, Krix, B2 und Co. schwimmen deiner Einschätzung nach im Geld? Interessante Sichtweise. Ich erinnere daran, dass einst große Namen auf dem DAB-Markt wie Kultradio, BH 1 oder Ilmwelle/PN Eins, die es für diesen Verbreitungsweg auf doch zum Teil beachtliche Popularität bei der Zielgruppe gebracht haben, schon wieder verschwunden sind. Auch Kiss FM musste einsehen, dass die nationale Verbreitung mehr kostet als nutzt.
Und das war noch lange vor Corona. Seitdem ist die Hörfunkwerbung um mehr als 42 Prozent eingebrochen. Die Wirtschaftsleistung wird um 7 bis 10 Prozent zurückgehen. Das dauert Jahre bis sich das erholt hat.
Drastisch formuliert: Schon vorher wollte kaum ein Unternehmen bei DAB-only Stationen seine Spots schalten, weil die Reichweite nicht nachweisbar war (keine MA-Ausweisung), heute wo die Sender in den Umfragen auftauchen haben selbst landesweite Private mit mehr als 300.000 Hörern pro Durchschnittsstunde Mühe, ihre Blöcke zu füllen. Da wollen wir besser nicht von einem national bekannten Programm wie dem SW-Radio sprechen, dessen Zahlen angesichts einer potenziellen Hörerschaft von 65 Mio. Bürgern enttäuschend ausfallen.

Das eigentliche Erdbeben werden wir erst 2021 und 2022 erleben. Da wird eine Marktbereinigung stattfinden, die es so noch nicht gegeben hat. Auf UKW und auf DAB. Bei der Jazzradio-Frequenz in Rostock wird es nicht bleiben. Die Millionen aus dem Steuertopf werden am Ende nicht helfen. Ich möchte nicht all zu viel Überraschungseffekt vorweg nehmen, aber am Ende wird einigen der Mund offen stehen bleiben vor Staunen. Nur soviel: Die landesweiten Privaten werden bleiben, dank umfangreicher Förderung der LMAen.

Dass der Ostseewelle und der Antenne (hinter der die Regiocast steht) bald das Geld ausgeht, halte ich für eine sehr gewagte Aussage die jeglicher Grundlage entbehrt. Das könnten diese beiden Anbieter schon als üble Nachrede werten.
Das entspricht auch tatsächlich so gar nicht den Angaben, die man den Geschäftsberichten der letzten 4 Jahre entnehmen kann. Auch die Länge der Werbeblöcke bis Ende Februar 2020 spricht klar eine andere Sprache.
Die Ostseewelle hat seit 2002 sehr solide gewirtschaftet und verbuchte zuletzt äußerst stabile Zahlen. Seit 2008 war man mit Unterbrechungen von 2 MA-Wellen fast immer Marktführer bei der werberelevanten Zielgruppe. Quelle: AGMA.
Und die Antenne hat trotz Rückgang bei der MA (und daraus resultierend geringer ausfallenden Erlösen aus der nationalen Werbevermarktung) mit der Regiocast einen starken Player im Rücken, der im Übrigen bekanntermaßen auch diverse DAB- und Webchannels betreibt. Wenn es wirklich eng wird, gibt man als erstes 1Deutsch, 80s80s Radio, Schlagerplanet, Barbaradio oder die Beteiligungen an VMG und HH2 auf, bevor man seine Prestigeprojekte opfert.

Die Landesweiten werden vielleicht ein paar Füllsender abschalten die ohnehin überflüssig sind, mehr nicht.
Eher verschwinden noch ein paar DAB-Programme (Paradiso oder 917xfm, was ja sowieso von UKW entfällt) im Norden.

Zitat:
Der landeweite DAB Mux wird für beide Anbieter mit Sicherheit kostengünstiger als ihre UKW Ketten.


Nicht wenn man die getätigten Investitionen einbezieht. Bitte bedenken dass erst kürzlich von MB zu Uplink gewechselt wurde. Die Lizenzen sind ebenfalls gerade erst verlängert worden.
Antenne MV hat eine Sendelizenz für UKW bis 2028, Ostseewelle bis 2030.
Vorher wird da keiner der 100 kW-GNS abgeschaltet!
Außerdem ist für MV auf lange Sicht gar kein landesweiter Multiplex außer den NDR -Inseln geplant! Keine Nachfrage= keine Ausschreibung!

Ein Blick nach SH an dieser Stelle: Von den für Ende April angekündigten Hörfunkwellen sind fünf noch immer nicht auf Sendung. Antenne Holstein hat seinen Start im Privatmux Kiel auf Oktober verschoben, von Radio Lübeck und Nordic Radio mit seinen 3 Ablegern hört man derweil gar nichts.
Die Aussichten auf einen landesweiten privaten Multiplex im Nordosten sind daher gleich Null.

Zitat:
wenn man alle UKW Sender auf ein viertel der jetzigen Leistung reduziert.


Bitte realistisch bleiben. Dieser Vorschlag ist utopisch und entbehrt jeglicher Sinnhaftigkeit. Auch bei reduzierter Leistung müssten die Änderungen erst international neu koordiniert und mit den Nachbarländern abgestimmt werden. Mit einer Leistungsreduktion verlieren die Alt-Genf-Koordinierungen ihren Bestandsschutz! Eine eigentlich ältere 100,8 in Rostock wäre dann (als Neueintrag) nicht mehr möglich, wegen Ystad, was dann die ältere Frequenz wäre trotz Nachkoordinierung 2018! Außerdem ist die Ersparnis beim Stromverbrauch als Großkunde bei 3 bis 5 dB weniger (und um diese Leistungsreduzierung reden wir hier) kaum nennenswert. Das fällt finanziell nicht ins Gewicht.

Zitat:
39 deutschlandweit gesendete DAB+ Programme werden den Radiomarkt dramatisch verändern


So wie damals der Start des Bundesmux? Wieviele UKW-Anbieter haben eigentlich seitdem die Segel gestrichen? Neckaralb, Neckarburg und Seefunk haben ein neues Programm und zum Teil neue Gesellschafter bekommen. Und sonst so? Die dramatischen Veränderungen sind ausgeblieben. Im Gegensatz zu DAB...
Mir klingt da noch der Begriff "Insolvenzverfahren" in den Ohren (Punkt 5.1.):
https://www.blm.de/infothek/ergebnisse- ... schuss.cfm
Die Absolut-Programme laufen unterhalb der Wahrnehmungsschwelle.

Zitat:
wenn es ab Dezember nur noch Radios mit DAB+ und UKW gibt und jedes neue Auto ein DAB+ Radio eingebaut haben wird.


Bitte bleibe bei den Fakten, diese Aussage ist nachweislich falsch und bewusst polemisch, da unwahr.
Die Digitalisierungspflicht auf die du anspielst, sieht ENTWEDER den Verbau eines DAB-Moduls ODER eines Internetempfängers vor! Dies steht den Herstellern frei. Dank 5G steht das mobile Internet in den Startlöchern.
Es gibt zudem auch künftig keine Digitalisierungspflicht für bestimmte Gerätegruppen, z.B. Henkelware, billige Unterbauradios, Radiowecker oder Weltempfänger der Einsteiger- und Profiklasse, ferner nicht für nautische VHF-Radios, Anlagen im Preissegment unter 30 Euro uvm. Schon gar nicht für Altbestände und Restposten. Diese alle sind davon ausgenommen, machen aber 30 Prozent der Umsätze bei Geräteverkäufen aus (Quelle: Branchenverband Stand Dez. 2018).
Es wird somit entgegen deiner Aussage auch künftig selbstverständlich neu produzierte Geräte nur mit UKW+LKM-Bereichen geben, ebenso wie es Hersteller geben wird, die in ihre Bordelektronik Geräte mit Wlan und FM-Decoder, aber ohne DAB verbauen werden.
Eine generelle Pflicht, künftig nur noch Geräte mit DAB UND UKW zu produzieren, gibt es nicht.

Zitat:
Ukw war gestern, DAB+ ist der neue Radio Standard.


So wie 2008, als der NDR sein Musik Plus (heute NDR Blue) gelauncht hat?
So wie 2002, als der BR sein Modul (heute puls) gelauncht hat?
DAB gibt es in Deutschland schon seit 30 Jahren parallel zu UKW.
Es ist eine hervorragende Ergänzung, wird aber den primären Verbreitungsweg nicht ersetzen.

Zitat:
Es ist logischerweise so gekommen, wie ich es schon 2011 geschrieben habe und von vielen belächelt wurde.


Ich bin mir sicher, die früheren Macher von Kultradio und dem Funkhaus Pfaffenhofen werden dir lächelnd zustimmen...

Zitat:
Unsere beiden Privatradios müßten nun bald handeln, sonst ist der Zug mit Sicherheit abgefahren.


Zum Glück müssen diese als Umsatz erwirtschaftende Unternehmen nicht auf Traumtänzereien hören. Für diese Firmen zählt nur der Umsatz der am Jahresende im Dossier steht. Solange der stimmt und man eine komfortable UKW-Abdeckung hat, wird sich nichts ändern.

Seit etwa einem Vierteljahr sendet nebenan RSH über den NDR-Multiplex nahezu landesweit mit einem Einheitsprogramm. Der Klang von RSH auf DAB ist unterdurchschnittlich. Der Nutzen durch Zusatzdienste bei dieser Station gleich Null. Welchen Mehrwert gibt es für einen Radiohörer in SH, statt RSH auf UKW, künftig RSH über DAB zu hören?

Antenne MV und Ostseewelle sind überall gut empfangbar, dort wo es auf UKW Probleme gibt (Griese Gegend, Uecker-Randow, Schaalsee) ist der DAB-Empfang auch schlecht. Ihre Webchannels werden sie nicht auf DAB aufschalten, damit ginge den Hauptsendern ja Hörerquote verloren. Die Webchannels tauchen als nicht-lineare Stationen nicht in der Media Analyse auf.

Webchannels sind übrigens das erste was in der Krise bei einigen Anbietern eingedämpft wird. In Schweden ist das bereits zum 1. Juni passiert. Radio Play von Bauer konzentriert sich künftig nur noch auf terrestrischen Empfang.

Zitat:
Geplant sind zum Start Schwerin 10kW,


Da hast du eine Null zuviel, schau noch mal in die Liste.

Zitat:
Aktuell zum Beispiel bereitet man die Installation der neuen Antenne im Schweriner GFK ganz oben am Mast vor. Die alte Antenne kann keine weiteren Muxe aufnehmen, denn die ist bereits an der Belastungsgrenze.


Der Sender Schwerin hat doch erst im November 2017 eine neue VHF-BandIII-Antenne bekommen?
Und davor im April 2014.

https://forum.digitalradio-in-deutschla ... f=16&t=552

Die im Posting vom 27. 10. 2014 angekündigte Leistungserhöhung von 1000 W auf 5000 W ist übrigens Stand 2020 nach wie vor noch immer nicht umgesetzt worden!
Das Thema Leistungserhöhung und Antennenwechsel auf dem Großen Dreesch ist also fast so alt wie die DAB-Ausstrahlung des NDR von dort.
Quelle für 1 kW ERP: https://www.ndr.de/der_ndr/empfang_und_ ... bmv110.pdf


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 Betreff des Beitrags: Re: Netzausbau in MV
BeitragVerfasst: Sa 6. Jun 2020, 10:08 
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DAB-Freak

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DA_VOICE hat geschrieben:
Generell würde ich mir mehr Neutralität und weniger Emotionen beim Thema Netzausbau wünschen.
Natürlich polarisiert das Thema aber die Faktenlage ist eigentlich klar,


Vielleicht solltest auch du mal Kontakt mit denjenigen aufnehmen, die genau wissen, was, wo, wie und wann mit welcher Sendeleistung.
Programmanbieter, Netzbetreiber, Medienanstalten... 8-)

Antenne MV war schon zu UKW Hochzeiten defizitaer gewesen und wurde dann von der Reagiocast zu 100% uebernommen und 'reformiert'. Jetzt wird man wohl was verdienen, ist ja angeblich fast nur noch ein Festplattenabspieler (hab selber schon seit Jahren nicht mehr reingehoert) und ausser den Kosten fuer die teuren UKW Sender gibt es dadurch kaum andere. Die 100kW UKW Sender aber mit riesigen Antennen bei denen die Miete, bedingt durch grosse Flaechen am Mast und grosse Windlast, der Hauptkostenfaktor sind, sind immernoch sehr viel teurer als DAB+, wo sich bald meist 37 Programme (MV) eine einzige im Vergleich dazu sehr kleine Antenne teilen.
Klar dauert es noch ein paar Jahre bis UKW so weit in der Hoerergunst abgesunken ist und dann entweder die Leistung reduziert oder gar abgeschaltet werden kann. Um die Sendeleistung zu reduzieren muss zumindest nichts neu koordiniert werden. Es gibt sogar unzaehlige Koordinationen, die ueberhaupt nicht genutzt werden, Radio und TV. Es braucht keine Emotionen um zu sehen, wohin die Reise mit UKW geht. Das Ausland zeigt es uns.
Solange jedenfalls ist der Kostenfaktor fuer den Netzbetrieb nur eine Zahl, die darueber entscheidet, womit man mehr Geld verdient. Neben der technischen Reichweite vor allem die Hoererzahl je Verbreitungsweg.

Warum sollte Regiocast keine Webchannels aufschalten? Wem nehmen sie dadurch Hoerer weg? Antenne MV sicher doch aber natuerlich auch den Mitbewerbern und darum geht es bei dem Geschaeft um Einschaltquote. Geld verdienen und nicht nur der Marktfuehrer mit einem einzelnen Programm zu sein, was ueberhaupt nichts mehr bringt, da es immer mehr Programme gibt. Ein Blick nach Sachsen-Anhalt in den 11C genuegt oder ganz einfach mal das Stichwort: 'Regiocast Werbekombi' eingeben. ;)
Wir werden sehen, wo 80s80s und 90s90s bald zu hoeren sein werden, neben ssl, Radio BOB und anderen der Regiocast.
Gerade die Regiocast ist ein Treiber von DAB+, ging schon 2011 sehr mutig mit dem 1. BMux voran, als noch niemand wusste ob die Rechnung wirklich aufgehen wird.

Selbstverstaendlich werden ab Ende des Jahres alle Autos DAB+ empfangen koennen. Es gibt keine anderslautenden Meldungen aus Politik und Presse. Sogar der Audichef hat das mal klarstellen duerfen, nachdem er ein etwas zweideutiges Interview zu dem Thema gegeben hatte und das Gesetz anfangs auch so auslegen wollte, wie du es oben beschrieben hast.
Die meisten neuen Autos haben DAB+ jetzt schon als Serienausstattung dabei. So viele Autos, wie jetzt gerade nicht verkauft werden, da werden die Autohaendler, die dafuer noch Geld verlangen wollten, jede Menge kostenlose 'Freischaltungen' der Software machen duerfen, so die nicht doch noch vor Dezember abverkauft werden. :lol:

Die neue DAB Antenne in Schwerin wurde solange aufgeschoben, weil sich der 2. BMux verzoegert hatte. Fuer den 1. BMux und den NDR alleine lohnte es noch nicht. Der zusaetzliche technische Reichweitengewinn, der sich fast nur auf besseren mobilen Empfang in der Flaeche beschraenkt, war nicht genug um die Investition gegenueber anderen neuen Standorten fuer den 1. BMux und den NDR, welche In Door Versorgung ermoeglichen, vorzuziehen (u.a. Wismar).


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 Betreff des Beitrags: Re: Netzausbau in MV
BeitragVerfasst: Sa 6. Jun 2020, 11:43 
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DAB-Bitkenner

Registriert: Fr 19. Okt 2018, 10:42
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DA_VOICE hat geschrieben:
Der Sender Schwerin hat doch erst im November 2017 eine neue VHF-BandIII-Antenne bekommen?
Und davor im April 2014.

https://forum.digitalradio-in-deutschla ... f=16&t=552

Die im Posting vom 27. 10. 2014 angekündigte Leistungserhöhung von 1000 W auf 5000 W ist übrigens Stand 2020 nach wie vor noch immer nicht umgesetzt worden!

Was damals zu einem Antennenumbau geschrieben wurde waren doch nur Vermutungen...
Seit der Aufschaltung von DAB+ im Jahre 2011 wird bis heute mit der alten Antenne aus DAB-Zeiten gesendet.
Und wenn da jetzt Vorbereitungen für einen Umbau laufen, so erscheint das im Zusammenhang
mit dem 2.BuMux plausibel zu sein.

Wer braucht/vermisst denn eigentlich die Privatsender auf DAB ?
Die können doch noch bis zum Ablauf ihrer Lizenz weiter ihre "Hits" auf UKW dudeln.
Und dann müssen sie sich eben Gedanken machen wie es weitergeht. Mal schauen wie es in 10 Jahren aussieht ?


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