DAB+ in Baden-Württemberg: LfK will "Kacheln" wieder aus der Schublade holen
Wie können kleinere und nichtkommerzielle Lokalradios (NKL) sowie Lernradios in Baden-Württemberg nach dem Aus für den landesweiten "Bürgermedien"-Kanal im digital-terrestrischen Radio DAB+ verbreitet werden? Wie SatelliFax von einer Mitarbeiterin eines NKL erfuhr und parallel aus einem Radioforum im Internet hervorgeht, könnte die Landesanstalt für Kommunikation (LfK) offenbar mittelfristig ihr zunächst auf Eis gelegtes "Kachel"-Konzept wieder aus der Schublade holen. Dieses sieht vier regionale Multiplexe vor, die in Gesamtheit eine landesweite Abdeckung ermöglichen. Bei einer Bedarfsabfrage lehnten im Jahr 2016 die kommerziellen Veranstalter diese Lösung ab und bevorzugten die Ausstrahlung im günstigeren, aber nicht flächendeckend empfangbaren Multiplex im Kanal 11B.
Nun gibt es wohl einen neuen Plan, der vorsieht die Landesbedeckung im Kanal 11B unverändert zu belassen und die Kacheln zusätzlich einzuführen. In den regionalen Ensembles wäre die Aufschaltung von Kleinveranstaltern, die sich den Landesmux bisher nicht leisten wollten oder konnten wie zum Beispiel Neckaralb Live, Antenne 1 Neckarburg oder Energy Stuttgart sowie aller NKL und Lernradios möglich.
Auf freiweiliiger Basis könnten zudem Veranstalter vom landesweiten Kanal 11B in einen oder mehrere Regionalmuxe wechseln. Die dann freiwerdenden Kapazitäten im Landesmux sollen neu vergeben werden.
Laut der Mitarbeiterin des NKL würden die Kapazitäten derzeit von der Bundesnetzagentur koordiniert. Sie rechnet allerdings damit, dass die Pläne erst "in ein bis zwei Jahren" umgesetzt werden. Ganz davon abgesehen ist die Finanzierung der Ausstrahlung der BKL und Lernradios fraglich.
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