Es ist Zeit für eine kleine Analyse der gestrigen Bewerber.
01. "Digital Audio Broadcasting Plattform DABP GmbH, vertreten durch die Geschäftsführer Dr. René Laier und Florian Schuck, Leipzig"Man muss hier auf die Namen hinter der Firma achten. Florian Schuck ist ehemaliger Geschäftsführer der "Radio Saarbrücken GmbH".
Zudem scheint hinter dem Projekt ein starker Geldgeber zu stecken, wenn man diesem Bericht glauben darf:
http://meedia.de/2016/04/28/zweites-dab ... te-huerde/Die Programme, die hier starten könnten aus meiner Sicht Eigenproduktionen als auch Drittanbieter sein. Man weiß aktuell nichts konkretes über die Pläne.
02. MEDIA BROADCASTein alter Hase im Geschäft. Eine Menge Ahnung in Sachen Distribution, aber kein Programmveranstalter, sondern ein Plattformbetreiber für die Ausspielung von Services, die den Betreiber buchen. Dies wäre aus meiner Sicht der optimale Bereitsteller für Interessenten wie z.B. Kultradio, domradio, Rock Antenne etc. für eine Drittanbieterplattform.
03. ABSOLUT RADIO GmbH und Co KGein wohl bekannter Name im Digitalradio. Aktuell Veranstalter von Absolut Relax im Bundesmux als auch Absolut Hot in Bayern und Hessen. Der Betreiber möchte nach uns vorliegenden Infos ein Imperium an eigenen Radiosendern aufbauen. Wir nehmen an, das es um reine Festplattenspieler oder Moderation geht, da dies extrem kostenintensiv wäre.
Nach unseren Infos könnte das Boquet wie folgt aussehen:
- Absolut Radio (ein alter bekannter, der durch Absolut Relax im BuMu ersetzt wurde).
- Absolut Hot Hits
- Absolut 70er
- Absolut 80er
- Absolut 90er
- Absolut 2000er
- Absolut Bella
- Absolut Country
- Absolut Rock
- Absolut Disco Classics
- Absolut Jazz
- Absolut Magic
- Absolut Oldies
- Absolut Melodie
- Absolut Holiday
- Absolut Live
Quelle:
http://www.radioszene.de/101624/dab-bun ... gital.htmlDies wären zwar wie bereits gesagt höchst wahrscheinlich reine Abspieler, würden aber mit einem starken Fokus auf ihr Genre tatsächlich einen Mehrwert für Leute darstellen, die nicht "die größten Hits" sondern ihr Genre hören wollen. Einzige kritischer Punkt: Der Markt wäre nicht befriedigt, denn andere Programmveranstalter, die auf den zweiten Bundesmux gehofft hatten würden vor dem Aus stehen. Dies kann entweder tatsächlich das "Aus" bedeuten oder je nach Möglichkeiten die Chance auf einen 3. Bundesmux.
04. Radi/o digital GmbH, vertreten durch den Geschäftsführer Caspar Schilgen, MünchenWenn man den Namen Caspar Schilgen googelt stößt man auf einen offensichtlich erfolgreichen Geschäftsmann, aber leider keinerlei Informationen in welche Richtung der Betreiber gehen könnte. Ob man eher Plattformer oder Eigenveranstalter ist, ist nicht ersichtlich durch die vorliegenden Informationen. Es wäre also spannend zu wissen welche Pläne verfolgt werden.
Wir haben also:
01. Den reichen Geschäftsmann mit Ideen, aber ohne konkrete Infos bislang an die Öffentlichkeit.
02. Den alten Hasen als Plattformer.
03. Den Eigenproduzenten von Spartensendern.
04. Den großen Unbekannten
Es wird ein interessanter Auswahlvorgang, ich bin selbst gespannt und könnte nicht sagen wer die besten Chancen hat. Damals bei der Vergabe der BuMu Kapazität habe ich sofort gesagt "Schwarzwaldradio ist der beste Kandidat" und habe Recht behalten. Hier könnte ich wiederum nicht sagen wer am besten geeignet wäre. Einerseits fänd ich einen Plattformer für Drittsender stark, da Programme wie Kultradio ein Mehrwert wären. Andererseits sieht Absolut wirklich interessant aus, auch wenn man eventuell nur Abspieler ist. Die beiden anderen kann ich ohne Infos gar nicht bewerten. Schauen wir mal wo die Reise hingeht.