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 Betreff des Beitrags: Hochwasserkathastrophe
BeitragVerfasst: Do 15. Jul 2021, 13:39 
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DAB-Freak

Registriert: Do 5. Nov 2020, 19:30
Beiträge: 7375
Wohnort: Lkrs. NWM + FeWo Keitum (Sylt) NF [Danger Area "Sylt A"]
wie wirkt sich die Überflutungssituation auf den digitalen Rundfunk aus?
angeblich waren das WDR Studio WUP und einige andere Medienhäuser zeitw. nicht erreichbar.

gibt es Sendeausfälle oder Versatz im SFN ?

wird es Auswirkungen / Verzögerung auf den Start der regionalen Kacheln oder des landesweiten Privatmux geben?

*sorry*


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 Betreff des Beitrags: Re: Hochwasserkathastrophe
BeitragVerfasst: Do 15. Jul 2021, 13:56 
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Moderator

Registriert: Di 11. Aug 2020, 12:32
Beiträge: 4459
Wohnort: Zwischen Ruhrgebiet, Niederrhein und Münsterland
Beim DAB+-Sendebetrieb gab es meines Wissens nach keine Ausfälle oder Störungen.
Notstrom ist inzwischen Standard und gerade der WDR führt den Großteil der Standorte via Satellit zu, sodass Kabelschäden einer Glasfaserstrecke auch nicht wirklich relevant sind.

Verzögerungen für den neuen NRW-Mux sind nicht zu erwarten, Schäden an den Senderstandorten sind keine vorhanden, da die Standorte praktischerweise auf nem Berg liegen, wo das Wasser abfließt ;)
Und die Standorte, die nicht auf nem Berg liegen, sind auch nicht in den vom Hochwasser betroffenen Regionen.

In einigen Regionen, vorallem im Märkischen und Bergischen Land sowie in der Eifel, könnte jedoch die Zuwegung zu diversen Senderstandorten in Mitleidenschaft gezogen worden sein.
Dutzende, vermutlich an die hundert Brücken über kleine Bäche und Flüsse haben sich durch die enormen Wassermassen verabschiedet.


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 Betreff des Beitrags: Re: Hochwasserkathastrophe
BeitragVerfasst: Do 15. Jul 2021, 14:36 
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DAB-Freak

Registriert: Di 1. Sep 2015, 17:50
Beiträge: 6490
Und wie sieht es mit mobilem Internet und DSL oder Fiber aus? Taugt das nun als Notversorgung im Kathastrophenfall oder eher nicht?


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 Betreff des Beitrags: Re: Hochwasserkathastrophe
BeitragVerfasst: Do 15. Jul 2021, 15:21 
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Moderator

Registriert: Di 11. Aug 2020, 12:32
Beiträge: 4459
Wohnort: Zwischen Ruhrgebiet, Niederrhein und Münsterland
Absolut gar nicht, vorallem in der Eifel in NRW & RLP geht bzw. ging in Sachen Internet nicht mehr viel.
Selbst in vielen, nicht direkt vom Hochwasser betroffenen Orten, fiel DSL aus, weil an den zentralen Knoten Schäden vorhanden waren oder aus Schutz der Strom abgeschaltet werden musste. Redundanz ist in den kleinen Ortschaften nicht vorhanden.
Das gleiche für Mobilfunk, da die Standorte über Glasfaser angebunden werden und wenn dort eine Strecke beschädigt wird, werden auch die über Richtfunk angebundenen Standorte lahmgelegt.

Das zeigt m.M.n. ganz deutlich, wie wichtig es ist, neben dem Internet weiterhin ein unabhängiges terrestrisches Netz beizubehalten, sei mal dahingestellt ob UKW oder DAB+.
Radio Wuppertal und Radio Euskirchen haben Stundenlang live, die ganze Nacht, die Bürger auf dem laufenden Gehalten, da in den beiden Regionen akute Überflutungsgefahr herrschte, weil viele Talsperren kurz vor dem Überlaufen waren bzw. manche Staumauern unter der Last kurz vor dem Bruch standen.
Natürlich schalten die Leute dann das Radio ein und wollen sich informieren. Nur wohnst du dann in einem Funkloch und hast kein Mobilfunk, bist auf das Festnetz angewiesen und dann geht nix mehr wenn der Router kein Strom bekommt, der vielerorts aus Sicherheitsgründen abgeschaltet wurde. Ein UKW- und DAB+-Radio funktioniert bekanntlich auch auf Akku oder Batterien.

Im Falle von Radio Wuppertal gabs dann nur das Problem, dass aufgrund der Abschaltung des Stroms in Teilen der Stadt auch das Studio von Radio Wuppertal ohne Internet da stand. Und dadurch fiel der Livestream des Senders aus. Die Zuführung zum UKW-Sender funktioniert glücklicherweise ohne Internet und lief die ganze Zeit weiter. Am UKW-Standort und im Sendestudio gibt's auch Notstromaggregate die den Betrieb für eine Zeit aufrecht erhalten konnten.
Bei Radio Euskirchen gabs wohl auch Ausfälle, da weiß ich nur keine Details.

EDIT: Bei Radio Euskirchen hat der UKW-Standort wohl anders als bei Radio Wuppertal keine Notstromversorgung, oder der Generator hat nach den ganzen Stunden langsam kein Sprit mehr.
https://www.radioeuskirchen.de/artikel/ ... 08829.html


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 Betreff des Beitrags: Re: Hochwasserkathastrophe
BeitragVerfasst: Do 15. Jul 2021, 16:59 
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DAB-Freak

Registriert: Di 1. Sep 2015, 17:50
Beiträge: 6490
Koennte mir auch vorstellen, dass in so einer Situation das mobile Internet ganz schnell ueberlastet ist. Die Newsseiten meinen ja immer Videos und Videowerbung streamen zu muessen, da geht so eine Mobilfunkzelle dann ganz schnell in die Knie, wenn sie das einzige ist, was ueberhaupt noch geht, da 'im Boden' alles ausgefallen ist und alle das Handy nutzen um sich zu informieren.
Als Backup fuer DAB+ sollte je Standort immer ein Mux via Sat angebunden sein. Oftmals aber nicht immer ist das der 1. Bundesmux.


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 Betreff des Beitrags: Re: Hochwasserkathastrophe
BeitragVerfasst: Do 15. Jul 2021, 17:43 
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Moderator

Registriert: Di 11. Aug 2020, 12:32
Beiträge: 4459
Wohnort: Zwischen Ruhrgebiet, Niederrhein und Münsterland
Vermutlich war der Mobilfunk in einigen Regionen auch nur überlastet und grundsätzlich noch funktionsfähig, nur trifft das nicht auf alle Standorte zu.
Von einigen Bekannten in der Eifel habe ich gehört, wie nichts mehr ging, auch kein Notruf.
In einigen Ecken der Eifel ist man sowieso froh im Normalfall Empfang zu haben, für den Ernstfall wurde dann offenbar an einigen Standorten gespart und auf Notstrom verzichtet.

Das Sparen am Notstrom ist auch in unserem Ort gut sichtbar.
Während bei Stromausfällen auch grundsätzlich das DSL-Netz der Telekom und das Kabelnetz von Vodafone komplett ausfallen, ist das 2016 in Betrieb gegangene FTTH-Netz der Deutschen Glasfaser mit Notstrom ausgerüstet und läuft weiter. So macht man das richtig, der Verzicht auf Notstrom ist Sparen am falschen Ende.


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 Betreff des Beitrags: Re: Hochwasserkathastrophe
BeitragVerfasst: Fr 16. Jul 2021, 13:41 
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DAB-Freak

Registriert: Di 1. Sep 2015, 17:50
Beiträge: 6490
Wahrscheinlich geht man davon aus, dass bei Stromausfall sowieso die Glasfaserleitungen der Zufuehrung der Mobilfunkmasten ausfallen. Zumindest tun sie das bei mehr als 4 Stunden Ausfall. Fuer mehr sind die Batterien der Knotenpunkte zumeist nicht ausgelegt. Dieselaggregate gibt es nur an grossen Standorten, wo auch Server usw. stehen.
Das Next Generation Zufuehrungsnetz (NGN) der MB, zur Rundfunkversorgung, ist fuer Notfaelle vorbereitet und sollte zumindes an Grundnetzsendern nicht ausfallen. Scheint auch funktioniert zu haben. An kleineren DAB+ oder UKW Standorten gibt es aber auch nur Batterienotstrom und es wird auf Glasfasern von Drittanbietern zugegriffen. Deshalb ja, ein Mux ueber Sat versorgt sollte zur Pflicht werden.
Was man auf den Bildern aus den Katastophengebieten sieht, da gibt es keine funktionierenden Glasfasern mehr in den Orten. Dort wird man Monate lang auf terrestrischen Rundfunk angewiesen sein und braucht auch kein Netflix oder Spotify Abo, eher ein neues Haus. Solche Bilder aus Deutschland sehen zu muessen ist schon erschreckend aber es wird wohl immer haeufiger vorkommen, an Fluessen.


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 Betreff des Beitrags: Re: Hochwasserkathastrophe
BeitragVerfasst: Fr 16. Jul 2021, 13:49 
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Moderator

Registriert: Di 11. Aug 2020, 12:32
Beiträge: 4459
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Nordlicht2 hat geschrieben:
An kleineren DAB+ oder UKW Standorten gibt es aber auch nur Batterienotstrom

Ich war überrascht, dass am UKW-Sender Wuppertal-Westfalenweg von Radio Wuppertal offenbar ein Aggregat zur Verfügung stand. Von dort kommt nur Radio Wuppertal und Mobilfunk, sonst nichts.
Schön, dass man dort nicht am falschen Ende gespart hat.

Gegen 1-2 Uhr nachts wurde der Strom abgeschaltet und das blieb auch bis weit in den Nachmittag bestehen, bis das Wasser langsam weg war.
So eine lange Zeit konnte man mit Batterien nicht überbrücken.


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 Betreff des Beitrags: Re: Hochwasserkathastrophe
BeitragVerfasst: Fr 16. Jul 2021, 13:53 
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Moderator

Registriert: Di 11. Aug 2020, 12:32
Beiträge: 4459
Wohnort: Zwischen Ruhrgebiet, Niederrhein und Münsterland
Nordlicht2 hat geschrieben:
Das Next Generation Zufuehrungsnetz (NGN) der MB, zur Rundfunkversorgung, ist fuer Notfaelle vorbereitet und sollte zumindes an Grundnetzsendern nicht ausfallen.

Wie weit hat man bei dem Netz denn mit Redundanzen geplant?

Hagen war auch ordentlich von den Fluten betroffen, jedoch immer noch ein gutes Stück milder als die Eifel. Aus Hagen war auf einigen Bildern zu sehen, wie die gelben Warnbänder für Glasfasertrassen aus dem Boden hochgespült wurden, wo sicherlich auch mehrere Trassen beschädigt wurden.


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 Betreff des Beitrags: Re: Hochwasserkathastrophe
BeitragVerfasst: Fr 16. Jul 2021, 14:00 
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DAB-Freak

Registriert: Di 1. Sep 2015, 17:50
Beiträge: 6490
Es reicht ja auch ein kleines mobiles Dieselaggregat fuer einen Notbetrieb. Nur muss es dafuer auch Plaene geben, wer es dann hinbringt und anschliesst. Fuer die vielen Mobilfunkstandorte und bei 5G werden das noch mehr, ist das aber wohl keine Option. In Asien hatte ich mal erlebt, wie nach 3 Stunden ein Team mit kleinem Diesel die Batterien am zustaendigen Mobilfunkmast aufgeladen hat. Das war aber keine Katastrophe sondern laengere Arbeiten an der Stromleitung. Ist also machbar aber wie gesagt, nicht bei tausenden Mobilfunkmasten gleichzeitig.
Es zeigt sich denke ich ganz offensichtlich, dass eine Informations Notversorgung der Bevoelkerung ausschliesslich ueber den terrestrischen Rundfunk moeglich ist.


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