Gezielte Fehlinformation: Keine Stagnation bei DAB in Großbritannien
Um die Entwicklung von DAB+ in Deutschland zu behindern, wurden in der letzten Zeit von Digitalradio-Kritikern Argumente hervorgeholt, die sich bei näherem Hinsehen als falsch herausstellen. So zum Beispiel die Behauptung über stagnierende Geräteverkäufe im Vorzeigeland Großbritannien. Martin Deitenbeck, Geschäftsführer der Sächsischen Landesmedienanstalt (SLM), hat sich laut dem internenen Branchen-Newsletter "Digitalradio News" bei Ford Ennals (Digitalradio UK) erkundigt.

In Großbritannien habe man sich zu DAB als Standard für Digitalradio bereits verpflichtet. 42 Prozent aller Radiohörer hören digital, davon wiederum sind 66 Prozent DAB-Nutzer. Die DAB-Nutzung wächst weiterhin jährlich um zehn Prozent, 54 Prozent aller UK-Haushalte haben bereits DAB-Radio, 25 Prozent aller zugelassenen Autos verfügen über ein Empfangsgerät. Jährlich werden ungefähr 1,8 Millionen DAB-Radios für zuhause verkauft und rund zwei Millionen DAB-Empfänger in neuzugelassene Kraftfahrtzeuge eingebaut. In UK kaufen derzeit allerdings insgesamt weniger Menschen Radios, genauso wie Fotoapparate oder iPods, ebenso wie sich die Verkaufszahlen für UKW-Radios in den letzten fünf Jahren halbiert haben. Besonders erfreulich seien die guten Zahlen bei neuzugelassenen PKWs, hier seien Steigerungen von 80 Prozent feststellbar, was sich in den zwei Millionen Neuzulassungen mit DAB-Empfangsgeräten widerspiegelt. Vor zwei Jahren lag dieser Wert noch bei nur einer Million Fahrzeugen pro Jahr.

"Als Vermarkter brauchen wir DAB+ nicht. Wir als RMS vermarkten im UKW-Geschäft Reichweite."