Danke, so macht es Sinn.
Das erklärt die abweichende Leistung auf beiden Kanälen. (quasi über Kreuz).
Zitat:
Wuerde in Moorfleet kein UKW gesendet werden, braeuchte es den Standort wahrscheinlich gar nicht.
Ich sehe den Standort Moorfleet mit einem geteilten Auge.
Einerseits erlaubt er den Menschen "drum herum" dank der effektiven Höhe auch heute noch den Empfang seiner Programme (Radio und früher analoges TV) in mehr als 100 km Entfernung.
Der Fernsehturm ist wegen der geringen Höhe auf DAB Kanal 11C z.B. in den Randbereichen nicht mehr empfangbar, sehr wohl aber 7A vom NDR-Mast.
Gut, das wird sich künftig verbessern.
Aber auch für den extemen (eig. unnötigen) UKW-Overspill waren die Menschen in früherer Zeit dankbar, war es doch ab Ende der 80er als die Leistungserhöhung durchging die einzige Gelegenheit in manchen Regionen im ehem. Bezirk Schwerin, Privatradio zu hören (zusammen mit RSH und FFN natürlich). Nach einer 100 kW Frequenz von OK Radio oder Radio Energy aus Moorfleet hätten sich Zigtausende Menschen im Norden Anfang bis Mitte der 90er Jahre sämtliche Finger geleckt!
So gab es leider "nur" Radio Hamburg als Privaten von dort.
Ich erinner mich auch gern an die Hamburgwelle. Bis 2000/2001 etwa war das Programm sehr gut hörbar und aus meiner Sicht gegen Ende der 90er das beste der vier Landesprogramme, deutlich ausgewogener als die Welle Nord oder Radio MV und das total langweilige Radio NDS.
Inzwischen ist NDR NeunzigKommaDrei leider auch nur ein 3er Oldiesampler aus 70ern und 80ern mit ein paar deutschen Charthits der letzten 30 Jahre dazwischen. Die Hamburger Musik- und Kulturszene von Akkordeon bis Kettcar findet im NDR gar nicht statt. Peinlich für Hamburg!
Selbst den Hafengeburtstag und Gruß an Bord hat man von UKW gestrichen und zu "Spezial" abgeschoben.
Radio1 und Fritz vom RBB bilden die Berliner Bands sehr viel besser ab.
Auf NDR 2 und Njoy läuft faktisch auch Null Komma Nix aus Hamburg oder Norddeutschland.
Heimische Künstler und Interpreten werden völlig ignoriert.
Stefan Gwildis darf zwar seine neue Platte auf dem "Roten Sofa" vorstellen,
im NDR-Radio werden seine Titel aber schon seit 20 Jahren nicht gespielt.
Achim Reichel? Höchstens noch mal zu Fasching oder am WildenWunschWochenende.
Achso, Lindenberg. Naja, ist der Hamburger? Für mich ist der vieles, aber nicht "typisch nordeutsch".
Ich sage immer bei NDR 90,3 steht die 90 für die Anzahl der Musiktitel un die 3 für die Anzahl der CDs die sie da haben im Studio.
Moorfleet mit 90,3 und 103,6 (eigentlich ja auch 106,8 von Radio107 die ursprünglich dort vorgesehen war mit ebenfalls 80 kW, allerdings m.W. aus Kostengründen mit etwas weniger als halber Leistung in Rahlstadt betrieben wird) macht duchgängigen Empfang bis an die Nordsee möglich. Entlang der Elbe in Niedersachsen gibt es Gebiete wo sich der Hamburger Hauptsender mit dem Neuwerker Füllsender (abgestrahlt von Otterndorf bzw. Holter Höhe) abwechseln.
Auch an der Westküste SH ergänzen diese sich teilweise (dafür braucht es aber Tropo-Hilfe).
Natürlich ist der Standort völlig überdimensioniert, keine Frage.
Für Radio Hamburg und 90,3 reichen auch 500 Watt vom FT.
Aber warum sollte der NDR geizen wenn selbst das kleine Radio Bremen mit 100 kW bis an die Tore der Hansestadt powert?
Heute bin ich allerdings der Meinung dass ein leistungsschwacher Innenstadtsender (RHH hat diesen bereits auf 104,0 -
die 103,6 hätte man kürzlich gar nicht mehr ausschreiben sollen!) ausreicht.
Gerade für Alsterradio (Rock HH) würde dies eine erhebliche finanzielle Entlastung einhergehen.
HH ZWEI und NRJ müssen auch mit weniger auskommen, haben aber mehr rep. nur marginal weniger (NRJ) Hörer als Rock Antenne.
Die Zahlen sprechen Bände:
https://www.ma-hsh.de/infothek/pressemi ... stein.htmlhttps://www.ndr.de/nachrichten/info/Med ... en234.htmlHH ZWEI hat in Hamburg mit seinem Flickenteppich an Kleinstsendern mehr Hörer als die Rock Antenne+XFM zusammen (werden nur gemeinsam ausgewertet) mit ihrem Powerhaus Rahlstedt. NRJ kommt auch fast an die Werte vom Messberg ran. Auf DAB dagegen haben alle Hamburger Privatsender die selbe Reichweite, der NDR kommt allerdings mit dem 7 A natürlich auch dort sehr viel weiter raus ins Umland.
Der Moorfleeter Mast ist auch immer eine Prestigefrage gewesen. Ein Luxusobjekt. Im NDR 2 Studio stand jahrzehntelang eine Autobahntafel mit dem ARI-Hinweis für "NDR 2 87,6 MHz" und der VF-Bereichskennung. Die 87,6 war die NDR 2-Frequenz im Norden zusammen mit der 92,1. Allein diese beiden Standorte haben damals gut 90 Prozent des NDR Gebiets (noch ohne MV) versorgt.
Nur im Osnabrücker Land / Grafschaft Bentheim und nördlich des Nordostseekanals kamen die nicht hin.
Allgemein liegt aber bei der Hamburger Frequenzverteilung einiges im Argen. Die Stadtsender für RHH, RSH und Delta (!) sind unnötig. Das schlechter abgedckte Radio Nora (heute BOB) hatte dort nie Füllsender, weil werbetechnisch nicht so interessant. Reine Quotenfrage. Deshalb durften RSH und Delta auch von HH Boden aus senden, trotz GNS Kaltenkirchen vor den Toren der Hansestadt.
Die 89,5 von der Welle Nord ist ebenso überflüssig wid eie 103,2 von Radio NDS. Wozu gibt es die Standorte Armstedt-Hasenkrug ("Sender Neumünster") auf 106,4 und Fuhlenhagen ("Sender Mölln") auf 104,5 MHz für die Welle Nord im Speckgürtel sowie Dannenberg bei Radio NDS. Den Rest erledigen Bungsberg und Heide für Welle Nord sowie Cuxhaven und Torfhaus (für den südl. Teil der Heide) bei Radio NDS.
Unnötige Frequenzverschwendung.
Sieht man speziell daran, dass die 89,5 die ja das "Hamburger Umland " im Norden versorgen soll, weniger Leistung hat als die 90,3 als reines Stadtradio - völlig paradox.
Aber der Sender Moorfleet wird sicherlich im Falle einer UKW-Abschaltung zusammen mit dem FT am Alexanderplatz Berlin und dem Großen Feldberg einer der allerletzten Standorte sein die ausgeknipst werden. Dem NDR liegt zu viel an dem Standort und dessen ausgezeichneter Reichweite (bei guter Lage und gutem Wetter bis Rügen, Sylt und Braunschweig zu hören).
Das Problem mit den Oberwellen ist für gute Radios kein Problem. Ich weiß dass es das gibt, diese Mischprodukte sind ähnlich wie die Kreuzmodulation bei UKW-Übersteuerung und kommt häufig bei stationären Tunern und "Kofferradios" (portable DAB-Empfänger) vor, bei Autoradios sehr viel weniger. Ich selber kenne das Probleme (ebenso wie das der DECT-Telefone auf bestimmten Satellitentranspondern der Müncher Sendergruppe), habe aber darunter selber noch nie gelitten.
Da wird sich ja von selbst erledigen, wenn es UKW nicht mehr geben sollte.
Ewig wird man die Parallelausstrahlung nicht aufrecht erhalten können.
Eines der beiden System wird am Ende verschwinden, und damit auch die Störsituation.
Da finde ich die Leerträger auf 96,0 / 98,3 / 100,0 MHz die von den Oszilatoren aller DAB-Radios
verursacht und im UKW-Bereich sämtlicher Geräte im Haus umgesetzt werden, sehr viel lästiger!