Wie schon länger mal in Mails oder Threads angekündigt oder hinterfragt möchte ich nun auch meine Anlage hier kurz vorstellen.
Gewachsen ist die gesamte Anlage immer wieder einmal. Oft weniger aus Notwendigkeit sondern einfach nur aus Spaß an der Sache doch mal den einen oder anderen Sender zu empfangen.
Fangen wir oben an. Oben? JA zum einen unterm Dach auf dem Boden, eher ist aber der Empfangsweg gemeint. Also den Antennen.
Dateianhang:
20180422_193351.jpg [ 209.52 KiB | 24440-mal betrachtet ]
- UKW ist gerichtet auf Stralsund um Frauchens Radio B2, Paradiso und Teddy optimal zu empfangen. Garz kommt eh problemlos. Antenne ist eine Triax FM5.
- Darüber links die DAB Antenne derzeit noch auf 45% geneigt um den NDR von Marlow zu bekommen. Marlow kommt hier mit einem SNR von 12-17dB an. der 5C liegt zwischen 23-27dB. Überreichweiten - ja, manchmal die Polen, Dänen und auch was aus Richtung Brandenburg/Berlin kommt hier an. Aber, was nicht permanent anliegt wird da eher nicht beachtet.
- Die Gestockte Flächenantenne rechts der DAB Antenne ist der letzte Zuwachs gewesen. An der Stelle hing vor Monaten noch eine Yagi, Maximum UHF14 - allerdings etwas gekürzt damit sie da hin passt, Richtung Schweden. Da hier aber sehr schlechte Empfangswerte vorlagen wurde die Yagi durch die Gestockte Antenne, eine Maximum UHF2 Grid, ersetzt. Anfangs hatte ich zwar den Eindruck, daß die mit viel Phantasie besser sein könnte, aber einen wirklich besseren Empfang hatte ich damit auch nicht. Seit ca. einem Monat sieht das aber doch deutlich anders aus. Zum einen sicher der Wetterlage geschuldet, zum anderen ergab sich dann endlich mal die Möglichkeit die Antenne genau auszurichten. Waren zwar nur noch paar Grad und 10-15 cm Verschiebung auf dem "Mast", aber seither sind die Schweden vom Standort Hörby auf Kanal 33 doch recht oft und störungsfrei zu empfangen. Mal sehen wie es bei geänderten Empfangsbedingungen so ist.
- Ganz oben, die Flachantenne zeigt auf Garz und empfängt DVB-T.
- Die Yagi die von den oben genannten so halbwegs verdeckt wird ist eine Maximum UHF14 und Richtung Dänemark ausgerichtet. Sie empfängt die Beiden Muxe auf den Kanälen 34 und 58. Diese liegen zu 80-90% übers Jahr stabil und zuverlässig an. Die bammelt da einfach an Fäden. (die UHF14 für Schweden war bis vor dem Umzug an den "Mast" zwischen der für Dänemark und dem "Mast" - aber da behinderten sie sich nur gegenseitig)
Alle Antennen sind rein passive Antennen, also ohne eingebaute oder nachgeschaltete Verstärker!
Dann geht es weiter zum Verstärker. - auch auf dem Boden.
Dateianhang:
20180422_193423.jpg [ 211.96 KiB | 24440-mal betrachtet ]
Nein, nicht in einen TAV2001 - der bildet nur noch die Hülle. Wäre von den Werten auch viel zu fett für meine kleine Hütte. Wobei, ich gebe zu, mit einigen Komponenten die da zum System gehören, würde ich schon gerne mal etwas experimentieren. Das was da im Gehäuse drin steckte ist leider mal einem Blitzschlag zum Opfer gefallen. Aber das Gehäuse zumindest konnte ich noch retten und, ich denke, einer sehr guten Verwendung zuführen.
Deckel auf -
Dateianhang:
20180422_193505.jpg [ 227.96 KiB | 24440-mal betrachtet ]
tadaa es geht doch mit guter alter und bewährter DDR Antennentechnik weiter. Hier ist zwischenzeitlich einiges drin gewesen was im goldenen Westen als ach so doll und was können wir nicht alles so super gut bauen beworben wird. Ja, manchmal hat man dem Geschrei glauben geschenkt, wurde aber doch wieder ernüchtert und enttäuscht. Irgendwann hab ich´s aufgegeben und doch das gute alte DDR Zeugs raus geholt. Ein paar andere Komponenten kamen dazu und ja, man mag es kaum glauben, das was nun da raus kommt ist das beste Ergebnis was ich je erzielen konnte. O.K. es ist auch einiges an Lernprozess dabei gewesen. Ich bin zumindest sehr zufrieden. (und ich bin Perfektionist)
Links beim Universal Verstärkersystem aus Blankenburg beginnend,
Ein MBV 3214.08 - in meinen Augen der Beste aus der ganzen Reihe. Die Vorgänger waren dem weit unterlegen, gingen in der Frequenz nicht so hoch und waren teils noch mit Germanium Transistoren bestückt. Einen blauen MBV3214.01 habe ich auch noch liegen, hier kann ich schön vergleichen und die Unterschiede vor allem bei UHF sind mehr als deutlich. Der UKW Zweig ist bei allen Drein, es gibt noch einen 3214.05 den ich noch nicht in den Fingern hatte, recht identisch. Mal hier und da eine kleine Änderung, aber nichts großes.
Daneben sind zwei Kanalselektivweichen KSW3054 für UHF/DVB-T. Die linke übernimmt die drei Kanäle aus Garz und geht in den Verteiler darunter. Die Rechte übernimmt die beiden Kanäle aus Dänemark und den Einen aus Schweden. Der Ausgang geht in den Vorverstärker darüber. Ein Vision V20-1113. Ein kleines Dingens mit nur 13dB Verstärkung aber dafür auch nur 0,8dB Eigenrauschen. Hier hab ich auch mehrere getestet, dieser bringt die besten Ergebnisse.
Bevor Fragen kommen, warum der Verstärker nicht hinter der Antenne sondern hinter der KSW steckt. Wenn ich vor der KSW verstärke, dann ist das Summensignal am Eingang logischerweise deutlich höher und würde die KSW passieren. Das umgehe ich so, auch wenn ich das dadurch erkaufe daß der Empfang der Dänen/Schweden etwas schlechter ist als sonst zu erwarten. Da ich den "Müll" aber nicht im Hausnetz haben möchte, was auch wieder die anderen Sender stört/stören könnte, nehme ich das in kauf. Genau so will ich die ganzen PayTV Kanäle aus DK und SE nicht haben, also mögen sie bitte draußen bleiben.
Der Ausgang vom Vorverstärker geht dann auch in den 2 fach Verteiler unten und die Summe aus beiden dann in den MBV.
UKW geht erst durch 7 Sperrkreise bevor es in den MBV gelangt. Der Grund ist einfach, das was von Garz hier ankommt ist so stark, das bedarf keiner weiteren Verstärkung, hingegen die schwächeren Sender aus Stralsund, und bei Errichtung der Anlage 1998 ging es mir auch noch um den RS.H , etwas später um den NB-Radiotreff aus Greifswald werden ohne Abschwächung der Garzer Sender durch Übersprechen beeinträchtigt. Also wurde aus einer alten GSS Kopfstation eine HRM325 UKW Kassette geschlachtet und das Sperrfilter für meine Zwecke verwendet. Das 7. Filter wurde dann zugekauft. Und - tada - sämtliches Übersprechen ist verschwunden und das UKW Band deutlich sauberer. Das geht dann ebenfalls in den MBV und von da aus ab in den Keller.
Dateianhang:
20180422_193717.jpg [ 187.43 KiB | 24440-mal betrachtet ]
Zum Spaun Multischalter - einem SMS5602NF. Der Terrestrische Zweig ist hier auf passiv gestellt, also ohne den eingebauten Verstärker betrieben. Dafür übernimmt das Netzteil des Spaun die Stromversorgung der Verstärker oben auf dem Boden. Hierzu gab es einen kleinen Operativen Eingriff.
Übrigens, interessant - ja auch Spaun lobt ja den Verstärkerzweig des SMS5xxx in höchsten Tönen. Ja auch das hatte ich mal eine Zeit lang so genutzt. Oben alles passiv über eine Bereichsweiche zusammen geführt und dann den SMS5602 verstärken lassen. War auch nix was mich so wirklich überzeugen konnte. Und jetzt kommt es, direkt nach diesem Versuch kam dann wieder der MBV so wie oben beschrieben zum Einsatz. Da mich das Thema Energieeffizienz auch noch etwas interessiert habe ich hier den Stromverbrauch mit beobachtet. Der SMS5602NF mit aktiver Terrestrik verbrauchte was um 6,1W wenn der Sat Zweig im Standby ist. Wie gesagt, mit einem Ergebnis was mich nicht zufrieden stellte. Jetzt, wo er dem MBV und Vorverstärker oben versorgt, also das Netzteil nicht mehr den internen sondern einen ausgelagerten Verstärker mit Strom füttert, sind es dann nur noch 3,2W. Und da sag noch einer unser altes DDR Zeug ist dem modernen Kram unterlegen. Nein, das jetzige Empfangsergebnis ist deutlich besser als zuvor und das bei weniger Stromverbrauch. Ja, 3Watt mehr oder weniger sind ja auf der Jahresrechnung nun eher verschwindend gering und nicht der Rede wert, aber immerhin. Macht Spaß und man erfreut sich.
Die Satantenne hab ich nicht weiter abgelichtet. Ist eine Kathrein CAS90 mit 5 LNCs bestückt. Von den 5 LNCs geht aber nur eins, das für Astra 19,2°E in den Multischalter. Die anderen werden über einen DiSEqC Schalter zusammen geführt und landen am Receiver in der Wohnstube.
Hier hab ich die Anlage damals beschrieben. Wen es interessiert ...
http://forum.dxtv.de/wbb/thread.php?threadid=17587Alle Pegel, gemessen an den Anschlussdosen liegen bei den "Ortssendern" und Sat im oberen Viertel des Normbereichs und recht linear. Gut, was im Bereich DX liegt, lässt sich hier leider nicht so linear einpassen. Generell gilt bei mir, wenn ich von Empfang spreche, dann meine ich bei UKW ohne jedes Rauschen oder sonstiger Störungen, bei DAB und DVB-T absolut fehlerfreie Wiedergabe ohne Aussetzer.
Was via DVB-T aus DK ankommt ist wie gesagt zu 80-90% als gut bis sehr gut zu bezeichnen. SE muß ich beobachten, aktuell als befriedigend bis gut wobei ich hier als gut ein Empfang mit vereinzelten "Klötzchen" über eine längere Zeit/Sendung bezeichne. Geht aber wie gesagt, geht er derzeit auch durchaus mal sehr gut, aber leider nicht kontinuierlich so daß ich mich beim Durchschalten schon freue wenn sie denn da sind. (bei den Dänen wundere ich mich wenn sie mal weg sind)
Fragen? Meinungen? Hinweise?
Danke fürs lesen
