Radiohörer hat geschrieben:
Trotzdem glaube ich die Geschichte nicht so ganz. Wie kann dann z.B. am Pfänder, der mit viel Glück bis in den Raum Ulm kommt mit 10 kW der Bundesmux geplant sein?
also Radiohörer, du solltest dich schon mal mit der Theorie der DAB Übertragung im SFN beschäftigen. Hallenser hat es doch allgemein verständlich versucht zu erklären und er hat Recht!
Ein SFN kann man nur als eine Einheit betrachten. Man hat ein paar Eckpunkte zu beachten, die Sender sollten nicht weiter als 70 km auseinander stehen und da alle Signale in einem SFN theoretisch zur gleichen Zeit ausgestrahlt werden, würde ab 70 km die Laufzeit zu groß werden und sich die Signale nicht mehr an der Antenne addieren,sondern subtrahieren. Der Brocken hat mit seiner Höhe einen Radiohorizont von über 100 km! Wäre die Leistung 10 KW und wir hätten Überreichweiten, wäre die Feldstärke in 100-150 km Entfernung schon extrem hoch. Auf Grund der Laufzeit hätte der Brocken nun erhebliches Störpotential. Ausgleichen könnte dies in diesem Fall nur wieder ein starkes lokales Sendersignal, der den notwendigen Nutzpegel nach Abzug des Störpegels Brocken Sender noch sicherstellt. Es ist also der Aufbau eines Netzwerkes wichtig zu betrachten. Hat man keine zu hohen Antennen, kann man mit 10 KW den in house Bereich der Sender vergrößern. Oder man braucht mehr Sender mit kleiner Leistung in geringeren Senderabständen.
Sender, wie der Säntis mit fast 30 KW, strahlen aus 2400m Höhe steil nach unten und ermöglichen somit durch die Reflexion in vielen Seitentäler, die sonst überhaupt nicht direkt erreicht werden können, mit den Reflektionen die Versorgung. Solche Sender muß man deshalb anders bewerten.
Das aus exponierten Standorten nicht geballert werden kann, zeigt auch die Leistungsbeschränkung des Wendelstein in Bayern. Wenn 10 KW funktionieren würden, hätte man dort auch mit der Leistung gesendet.