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Seit Jahren tönen jene, die für die Entwicklung der Medienlandschaft im Land zuständig sind, über die tollen neuen digitalen Radio-Übertragungswege. DAB+ soll zu einer Erfolgsgeschichte werden. Radiosender, die hauptsächlich auf diese Technologie setzen, müssen aber um jeden einzelnen Hörer und um ihr Überleben kämpfen.
Zwar werden immer mehr Radios mit DAB+-Funktionalität verkauft, doch scheinen diese weiterhin vor allem für den klassischen UKW-Empfang genutzt zu werden. Das geht laut einem Bericht der Kollegen von TelTarif zumindest aus der aktuellen Ausgabe der Media Analyse Audio hervor. Für diese werden Daten über die Nutzung von Radiosendern erhoben - unter anderem durch telefonische Interviews mit Verbrauchern.
Dabei hoffen die Radiosender stets, möglichst hohe Werte bei der Zahl der Hörer pro Durchschnittsstunde zu erreichen - denn von dieser hängt es dann ab, wie viel man für die Ausstrahlung von Werbespots kassieren kann bis die nächste Datenerhebung erfolgt. Und hier zeigen sich dann doch recht schwache Ergebnisse bei jenen Sendern, die fast ausschließlich auf DAB+ setzen.
Die Mehrheit hat fast keine Hörer
Der größte Verbund ist hier die DAB+ Radiokombi Deutschland, in der sechs Sender zusammengefasst sind, die es zusammen auf 122.000 Hörer pro Durchschnittsstunde bringen. Das sind rund 8000 mehr als ein Vierteljahr zuvor. Allerdings sind zwei der sechs geradezu schon Digital-Größen: Das bundesweit empfangbare Schlagerparadies bringt es auf immerhin 70.000 Hörer, Absolut Relax auf weitere 44.000.
Die vier anderen Sender in dem Verbund - Schwarzwaldradio, Absolut Hot, lulu.fm und Kultradio - bringen es also zusammen auf gerade einmal 8000 Hörer pro Stunde. Damit haben sie noch nicht einmal eine Chance, dass sie bei der nächsten Datenerhebung namentlich aufgeführt werden - was ein deutlicher Nachteil gegenüber den größeren Sendern ist.
Hierzulande bleibt schlicht das klassische UKW der unüberwindbare Standard zum Radioempfang. Es sei dann natürlich, irgendwann fällt die Entscheidung, dieses zwangsweise abzuschalten. Allerdings deutet aktuell nichts darauf hin, dass dies in naher Zukunft auch nur diskutiert werden könnte.
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