Digitalradio-in-Deutschland

Unterschiede zwischen den Studios hinsichtlich Frequenzgang und Artefaktbildung sind nach wie vor vorhanden. Hinzu kommt aber nun ein geaendertes Sounddesign, was eben zu dem geschilderten Klangeindruck fuehrt. Den kann ich auch so beschreiben: Ist fast als waeren die 2 Lautsprecherboxen phasenverdreht angeschlossen. Es baut sich, wenn man lauter macht, ueberhaupt kein Druck auf und der Klang scheint von irgendwoher zu kommen aber nicht aus den 2 Lautsprechern. Wenn ich meinen TV auf (PseudoDolby)Raumklang stelle, klingt er ganz genauso grauenhaft.

Ich kann Dir aus erster Hand versichern, dass wir seit vielen Monaten keinerlei Änderungen am Sounddesign am Soundprozessor in Hamburg durchgeführt haben.

Der beste Encoder wird unsererseits übrigens während der Automationszeiten benutzt. Auf den eigentlichen AAC-Encoder haben wir keinen Einfluss, den betreibt die MediaBroadcast in Usingen. Hier gibt es auch hin und wieder mal Updates. Zwischen DAB+ und dem DVB-C-Signal gibt es leider sehr starke Unterschiede, die sich auf den Klang auswirken. Ich höre beispielsweise meine Sendungen über DVB-C ab, denn dort speise sich das Signal in Hamburg für diverse Kabelnetze direkt und encodiere es dort bereits mit einem sehr hochwertigen Hardwareencoder. Der Encoder hängt dabei unmittelbar unter dem Signalprozessor und wird mit AES angesteuert.

Bis auf die Artefaktbildung, kann ich die von Dir beschriebenen Probleme übrigens nicht bestätigen. Ich werde aber in der kommenden Woche mal mit der MediaBroadcast sprechen...

Viele Grüße
Patrick vom Schlagerparadies

Im Moment kann euch hören mit den Stick. Aber mache Tage klingt es echt grausam.

Ihr solltet den Leipziger Stadtmux mal hören, dann wisst ihr wieder wie DAB mal angefangen hat. Das ist trotz 72kBit/s (Netto für Audio 65kBit/s) sehr viel klirrender auch bei 48kHz, noch schlimmer bei 32kHz. Ich muss gestehen zu unseren Privaten mit über 100kBit/s oder dem NDR ist der Effekt beim Umschalten schon gewaltig. Je besser das Radio klingt je schlimmer die Wirkung.
Die Moderation und Musikauswahl machen es aus.

Die MDR Schlagersendung klingt im BR auch besser. Da fehlen Höhen. Die haben ja das Nachtprogramm auch zusammen gelegt. Da gibt es Potenzial nach oben. Der MDR sendet 88kBit/s (73kBit/s Audio) und der BR mit 96kBit/s (75kBit/s Audio). Beim SCHLAGERPARADIES sind es 64kBit/s (54kBit/s Audio). In Franken senden die Privaten mit den selben Einstellungen wie das SCHLAGERPARADIES, ich würde jetzt nicht behaupten da klingt es so viel besser. Bevor es schlimmer wird lieber so lassen. Ein ähnliche Diskussion gab es mal im anderen Forum wegen Schwarzwaldradio. Das Ergebnis war unter dem Strich das gleiche. Tage lang berichteten die Hörer von Änderungen die nirgends statt gefunden hatten. Die Technik selber fand das dann doch recht unterhaltsam. Stellen wir uns jetzt noch UKW und den sich ständig verändernden Empfang vor im Auto dazu vor.

_________________
eigene Geräte

@Patrick,
Wenn ich das SP laenger hoere, faellt mir dann doch auf, dass es sehr vom gespielten Titel abhaengt, ob es so extrem Hall klingt oder nicht oder ob bei unsauberen Studios stark stoerende Artefakte auftreten oder nicht. Dabei gibt es keinen wirklich erkennbaren Zusammenhang zu alten oder neuen Produktionen. Tendenziell sind eher die alten 70er 80er Aufnahmen sauberer. Maedchen Maedchen gerade absolut frei von Artefakten. Die Sendung / das Studio jetzt im Moment kllingt generell sehr sauber, ein grosser Unterschied zu dem was vor 10 Uhr war.
Die Nachrichten klingen auch ohne Halleffekt und haben auch nicht mehr Artefakte als auf anderen privaten Programmen im BMux.
Die Unterschiede zwischen den Studios, wo kommen die her? Vermute, dass weisst du im Moment selber nicht, sonst gaebe es keine.
Unterschiedliche Software oder gar Hardwarerevisionen der jeweils im Studio verwendeten Audio Decoder und Encoder? Die Leitungen zwischen den Studios wuerde ich zumindest komplett unkomprimiert lassen oder wenigstens MP2 mit 320kbps nehmen. Die ARD nimmt das nicht ohne Grund auf dem Sat Transponder. Ethernet Leitungen innerhalb Deutschlands kosten heute auch nicht mehr viel und kleiner 2MBits gibt es eigentlich sowieso gar nicht.

Juergen Drews sauber und dynamisch. Besser geht's kaum mit nur 64kbps. Also bitte finde den Fehler, damit das Paradies immer so klingt oder lasst die Moderatoren immer zu dem jetzt gerade sendenden Studio reisen.

Ok, das Studio ab 10Uhr ist z.B. anders eingepegelt und der Dynamikbereich ist anders. AGC / Limiter arbeiten anders.

http://www.dabmon.de/p/8001/data_analys ... me=09%3A46

Wie soll der Patrick das machen? Jetzt muss der arme Patrick mit seinen Mikroskop durch Deutschland reisen und alle Studios einstellen. Das nur weil unser nördliches Licht das so möchte Spaß

Ok zu den neuen Titeln mag ich mir kein 100%iges Urteil bilden. Als ich vergangenen Mittwoch rein gehört habe, kam unter Anderem ein Titel von Roger Witthaker und den kannte ich. Da war der zusätzliche Halleffekt nicht zu überhören.
Gruß Wolle

_________________
DAB+ Dual DAB 2A
Dual DAB 5.1
UKW RFT ST3930

Meine Vermutung: Der Sender mischt absichtlich Hall dazu, um bei billigen Radios eine größere Räumlichkeit vorzutäuschen.
Dieses Phänomen findet man auch bei US-LPs der 1960er Jahre. Da wurde es aber hauptsächlich dazu verwendet, um Monoaufnahmen zu stereofonisieren. Und da lag der Hall nicht am Wiedergabegerät.
Bei Klassik-Radio klingen viele Aufnahmen auch sehr hallig. Ich tippe ebenfalls auf dieses Verfahren.

_________________
HiFi-Fan