Ich habe in der eBucht zwei günstige DAB-Empfänger fürs Auto gefunden. Es gibt zwei Versionen, eine reduzierte Ausführung direkt für den Zigarettenanzünder, und eine für USB mit ein bisschen mehr Ausstattung.
Fangen wir mit der einfachen Version an. Ein Gerät nur ein wenig größer als ein USB-Adapter für den Zigarettenanzünder. Am vorderen Ende ein relativ kleines Display mit sehr kleinen Pixeln. Da muss man schon etwas genauer hinsehen, um das ablesen zu können. Ein kleines Stück Kabel, wo dann die Antenne angeschlossen wird, hängt unten am Gehäuse - da hätte ich mir eine Buchse direkt am Gerät gewünscht.
Es gibt nur zwei Bedienelemente. Ein Drehrad, über das durch die Senderliste gescrollt wird (übrigens nach Ensamble sortiert), sowie ein doppelt belegter Druckknopf. Kurz gedrückt wird die UKW-Sendefrequenz eingestellt, lang gedrückt wird ein Sendersuchlauf gestartet. Die Bedienung ist also wirklich schlagend einfach.
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Kommen wir jetzt zur größeren Version. Ein 7x6cm großes Gerät mit einem großen und gut ablesbarem Display. Stromversorgung läuft über ein Micro-USB-Kabel. Antennebuchse ist direkt im Gerät. Außerdem kann man eine MicroSD Karte einlegen, und darüber MP3s abspielen.
Und über Bluetooth kann man sein Handy verbinden. Damit kann man das Gerät auch als Freisprecheinrichtung nutzen. Allerdings ist das Mikrofon direkt unter dem Display. Man selbst hört also recht gut über die Lautsprecher im Auto, der Anrufer versteht einen aber eher schlecht.
Als kleines Extra hat das Gerät auch eine Klinkenbuchse als Audioausgang. Über ein Klinkenkabel kann man die Musik dann an den AUX-Eingang des Radios im Auto anschließen. Die Klangqualität ist darüber ein wenig besser, allerdings fällt dann die Anzeige des Sendernamens weg.
An diesem Gerät sind ein paar mehr Tasten verbaut. Die Taste "TX/C" ist genauso belegt wie beim kleinen Gerät: UKW-Frequenz und Sendersuchlauf. Über die Taste "M" wird die Quelle ausgewählt: DAB, SD oder Bluetooth. Über die Richtungstasten kann man einen anderen Sender auswählen. Sobald man in der Senderauswahl ist kann man auch über den Drehknopf durch die Senderliste scrollen.
Etwas unschön sind die ganzen Kabel, die man alle an dem Gerät anschließen muss. Das Antennenkabel, das Stromkabel, und eventuell auch noch das Klinkenkabel.
Im Lieferumfang befindet sich neben der Antenne noch ein USB-Kabel, ein Adapter für den Zigarettenanzünder, sowie ein Halter. Dieser wird magentisch hinten am Gerät befestigt, hat einen Kugelkopf, und eine kleine Klebefläche. Ein Saugnapf ist hier nicht möglich.
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Die Gemeinsamkeiten
Beide Geräte funktionieren gleich und basieren wahrscheinlich sogar auf der gleichen Hardware (mal von SD, Bluetooth und AUX abgesehen).
DAB wird auf Band 3 mit 170 bis 240 Mhz empfangen. Das L-Band wird nicht unterstützt.
Die Musik wird über einen kleinen UKW-Sender übertragen, die Frequenz ist frei wählbar. Das Autoradio wird dann auf diese Frequenz eingestellt. Sogar der Sendername wird über RDS übertragen, was ich wirklich extrem praktisch finde.
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Die Anzeige auf dem Display ist ebenfalls bei beiden Geräten exakt identisch.
In der ersten Zeile wird die verwendete UKW-Frequenz angezeigt, die Uhrzeit, sowie die DAB-Signalstärke. Bei Anschluss eines Klinkenkabels auch noch ein kleiner Kopfhöhrer.
In der zweiten Zeile wird die Anzahl der insgesamt gefunden Sender angezeigt, und die Position des aktuellen Senders in dieser Liste. Sender kann man nicht speichern, man muss sich also diese Nummer merken und durch die Liste scrollen.
In der dritten Zeile wird der Name des DAB-Senders angezeigt.
In der vierten Zeile wird noch der aktuelle Infotext ausgegeben. Allerdings auch nur der Haupttext. Alle weiteren Infos sind nicht anwählbar, wie Titel, Künstler, Genre oder zusätzliche Infos des Senders, oder Infos zum Ensemble wie Standort, Frequenz, Kanal oder Datenrate.
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Alle gefundenen Sender bleiben in der Liste gespeichert. Der Zigarettenanzünder muss auf Klemme 15 Zündungsplus liegen.
Insgesamt ist die Klangqualität von DAB wesentlich besser. Sogar über UKW ausgestrahlt hört man noch den Unterschied zu einem "echten" UKW-Sender. Die Verbesserung über AUX ist fast schon vernachlässigbar.
Bei beiden Geräten wird eine Scheibenklebeantenne mitgeliefert. Wichtig: der breite Klebestreifen muss am Metall an der A-Säule festgeklebt werden.
Angeschlossen wird die Antenne über einen MCX Stecker. Wichtig: die Geräte versorgen die Antenne mit einer Phantomspeisung. Dies kann man auch nicht abschalten. Entsprechend kann man auch keine Dachantenne anschließen.
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Fazit
Welche Version finde ich nun besser? Schwer zu sagen, beide Ausführungen machen ihren Job sehr gut, und beide haben ihre eigenen Schwächen.
Bei der kleinen Ausführung ist mir das Display ein bisschen zu klein geraten. Und man ist von der Position des Zigarettenanzünders im Auto abhängig.
Bei der großen Version stören mich die vielen Kabel und man muss eine gute Montageposition finden.
Letzten Endes steht und fällt alles mit der Position. Wenn der Zigarettenanzünder noch hinter der Handbremse ist ist die kleine Version fast nicht zu gebrauchen. Dann sucht man sich für die große Version eine Position. Wenn der Zigarettenanzünder hingegen gut erreichbar ist nimmt man die kleine Version.
Ich kann beide Ausführungen absolut empfehlen, sie machen ihren Job sehr gut.
Für gerade mal 30 Euro ist das wirklich ein sehr guter Preis. Da kann man auch verschmerzen, dass man keine Sender abspeichern kann.